Warum Kinder im Matsch spielen sollten

Die körpereigene Abwehr entwickelt sich dadurch, dass sie mit potenziellen Erregern konfrontiert wird und lernt, dagegen Antikörper zu entwickeln. Nach diesem Prinzip funktionieren auch Impfungen: Der Körper wird mit einer kleinen Dosis des Erregers konfrontiert, erkennt diesen Krankheitserreger als Bedrohung und bildet entsprechende Abwehrkörper. Ohne die Konfrontation mit den Erregern kann der Körper dies jedoch nicht erlernen – das Immunsystem wird nämlich nur trainiert, wenn es auch etwas zu tun bekommt. Umgekehrt liegt die Ursache von Allergien darin, dass der Körper auf Stoffe mit Abwehrmaßnahmen reagiert, die im Grunde ungefährlich sind.

Die körpereigene Abwehr entwickelt sich bereits in den ersten paar Lebensjahren. Wenn Kinder von klein auf ihr Immunsystem trainieren können und auch in Situationen geraten, in denen die körpereigene Abwehr sinnvoll gefordert und trainiert wird, sind sie später weniger krank und auch weniger anfällig für Allergien. Das bedeutet wiederum, wenn Kinder in dieser Zeit ihre Abwehr nicht ausreichend trainieren können, wird sich das Immunsystem nie wieder so entwickeln wie bei den Kindern, die mit einem „gesunden Maß“ an Schmutz in Berührung gekommen sind.

Der Körper des Menschen ist von Geburt an auf ein gewisses Maß an Schmutz in der Welt eingestellt. Mit einer zu sauberen Umgebung tut man Kindern also keinen Gefallen, auch Kleinkindern nicht – im Gegenteil. Übermäßige Hygiene schadet und begünstigt spätere Allergien oder auch Asthma. Unter Medizinern gilt als eine der wichtigsten Ursachen für die steigende Zahl an Allergien oder auch Neurodermitis, dass in unseren Breitengraden der Erde ein zu hohes Maß an Hygiene und Sauberkeit vorherrscht und den Kindern so der Kontakt zu Keimen und Bakterien fehlt. Aus Sicht der Abwehrmechanismen des Körpers ist das ganz logisch: Wenn der Körper mit eigentlich harmlosen Stoffen nie in Kontakt kommt, weil sie aus seiner natürlichen Umgebung entfernt wurden, stuft er sie später als Bedrohung ein und entwickelt Abwehrreaktionen.

Das Beste für eine intakte Immunabwehr ist es daher, die Kinder auch einmal bei nicht idealen Wetterverhältnissen draußen spielen zu lassen – natürlich in der richtigen Kleidung – und auch einmal zuzulassen, dass sie sich schmutzig machen. Mit Gummistiefeln in Pfützen springen oder in Matschhosen zu spielen, trägt also im Grunde dazu bei, dass die Kinder auf lange Sicht eher gesund bleiben. Eltern sollten Kindern also auf jeden Fall erlauben, schmutzig zu werden. Auch wenn Kinder mit anderen Kindern in Kontakt kommen, die beispielsweise leicht erkältet sind, kann sich die eigene Abwehr besser entwickeln. Der Kontakt mit Tieren von klein auf zählt ebenfalls zu den Faktoren, die helfen, die Immunabwehr zu stärken.

Ein gesundes Maß an Schmutz bedeutet nicht, dass kleine Kinder ständig im Dreck wühlen sollen. Es bedeutet lediglich, dass man sie nicht mit aller Gewalt von jedem möglichen Kontakt mit Schmutz fern hält. Ein Kind muss nicht jeden Tag in einer Schlammpfütze planschen, es sollte ihm aber auch nicht komplett verboten sein. Auch bei Kleinkindern reicht es, Krümel auf dem Tisch mit einem feuchten Tuch zu entfernen, nach und vor jeder Mahlzeit den Hochstuhl und die Tischplatte zu desinfizieren, schadet aber.

Abgesehen von der Entwicklung der Abwehrkräfte, hat draußen zu spielen noch weitere positive Aspekte. Insgesamt ist der Kontakt zur Natur für die Entwicklung der Kinder sinnvoll. Kinder, die draußen spielen, haben außerdem regelmäßige Bewegung und können beim Toben, Klettern und Herumtollen ihre Fähigkeiten ausprobieren und sich selbst entdecken.

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